Fox Federgabeln erklärt und verglichen – Eine Übersicht

Wer davor steht, sich eine neue Gabel anzuschaffen, kann sich recht schnell im Dschungel verschiedenster Bezeichnungen verfangen, ohne zu wissen, was genau diese denn eigentlich bedeuten. In diesem Artikel werde ich einen Überblick über die Produktpalette von Fox geben und erklären, worauf man bei dem Kauf einer Federgabel achten sollte.
Kompatibilität
Bevor wir auf die verschiedenen Modelle eingehen, sollten wir auf die Kompatibilität mit dem vorhandenen Fahrrad achten. Zum einen sollte die Einbaubreite des Vorderrads stimmen. Die Vorderradnabe hat entweder 100 mm oder 110 mm (Boost) Einbaubreite. Die Letztere ist heutzutage der Standard. Auch der Durchmesser der Steckachse sollte beachtet werden, es sind entweder 15 mm oder 20 mm.
Dann sollte man natürlich noch die Laufradgröße beachten, 26, 27,5 (650b) oder 29 Zoll.
Der letzte Punkt in der Kompatibilität ist der Gabelschaft, hier gibt es drei Maße, 1 1/8 Zoll Durchmesser, 1,5 Zoll Durchmesser und Tapered Gabelschäfte. Der Tapered Gabelschaft ist heutzutage der Standard, er ist im unteren Bereich dicker (1,5 Zoll) und wird nach oben hin dünner (1 1/8) Zoll. Die 1 1/8 Gabelschäfte findet man nur in sehr alten Mountainbikes. Auch die Länge des Gabelschafts sollte man beachten, vor allem wenn man eine gebrauchte Federgabel kauft.
Standrohrdurchmesser

Nun, da wir diese Fragen aus dem Weg haben, können wir uns den spannenderen Punkten widmen. Bei Fox fällt eine Zahl im Namen der Gabel immer sofort auf, und zwar 32, 34, 36, 38, 40 oder 49. Hierbei handelt es sich bis auf eine Ausnahme um den Durchmesser der Standrohre. Die Ausnahme ist 49, dabei handelt es sich um 40 mm Standrohre, jedoch wird die Bezeichnung 40 für 27,5 Laufräder und 49 für die 29er Laufräder verwendet. Irgendwie sehr verwirrend, wenn es bei allen anderen Durchmessern nie auf die Laufradgröße ankommt.
Desto dicker ein Standrohr ist, desto stabiler ist es. Dadurch können wir schon grob den Einsatzbereich der jeweiligen Gabel erahnen. 32 für XC, 34 für XC und Trail Bikes, 36/38 für Enduro und E-Bike und 40/49 für Downhill.
Produktserie



Factory, Performance Elite, Performance und Rhythm sind Herabstufungen von Top of the line zu den günstigeren Produkten. Der Unterschied zwischen einer Factory und Performance Elite ist sehr klein. Das Innenleben beider Gabeln ist identisch, der einzige Unterschied ist die Beschichtung der Standrohre. Die Factory Version benutzt hier die Kashima Beschichtung, welche golden glänzt. Fox sagt die Kashima Beschichtung hat eine geringere Reibung, aber als normalsterblicher Biker wird man diesen Unterschied wohl nie spüren und kann hier getrost zu der etwas günstigeren Performance Elite greifen und hat keinerlei Verluste im Ansprechverhalten.
Die Performance Version ist die Mittelklasse und hat eine andere Kartusche verbaut, jedoch kann man hier auch nachrüsten, falls einem die verbaute Kartusche nicht gefällt und erhält so eine Performance Elite Version.
Die Rhythm Reihe ist die günstigste und hat neben der einfachsten Kartusche auch ein anderes Casting, dass etwas schwerer ist. Die Rhytm Modelle findet man nur in OEM Fahrrädern. Im Aftermarket sind diese nicht erhältlich.
Die Kartusche


Die Unterschiede im Preis und dem Ansprechverhalten kommen hauptsächlich aus der verwendeten Kartusche. Hier gibt es die Bezeichnungen Grip 2, Fit 4, Grip und Rhytm. Die Grip 2 ist die Kartusche, die den größten Einstellungsbereich bietet und somit die Top Kartusche ist, die in Factory oder Performance Elite Modellen verbaut wird. Die Fit 4 Kartusche war zuvor das Topmodell und bietet auch jetzt noch hervorragende Performance. Sie bietet zudem einen Lockout Hebel, den die Grip 2 Kartusche nicht hat. Wenn man die beiden Kartuschen vergleicht, bietet die Grip 2, die etwas bessere Performance bergab, wer aber unbedingt einen Lockout braucht sollte eventuell zu der Fit 4 greifen.
Die FIT 4 Kartusche ist nach wie vor die Top Kartusche in den Gabeln mit dünneren Standrohren, wie die 32 und 34. Diese beiden Modelle bieten auch eine Besonderheit, und zwar die Step Cast Varianten. Bei den Step Cast Modellen hat das Casting im unteren Bereich eine markante Stufe, wodurch Gewicht gespart wird, da die restliche Technik weniger Platz benötigt. Wer also bei einem XC oder Trailbike auch das letzte Gramm Gewicht zählt wird hier am besten zu einer Step Cast Variante greifen.


Die Grip Kartusche ist die Mittelklasse Kartusche, sie bietet einen Lockout und Rebound Einsteller. Sie ist zwar günstiger, aber sicher keine schlechte Kartusche, für Einsteiger und Fortgeschrittene bietet sie mehr als genug Performance. Auch durch die geringere Anzahl an Einstellungen hilft es unerfahrenen Fahrern eher, ein passendes Set-up zu finden. Die Rhytm Kartusche ist fast identisch mit der Grip Kartusche, jedoch bietet sie in der Compression Einstellung keine Klicks, sondern einen stufenlosen Einsteller.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer Federgabel ist, die man bis ins kleinste Detail einstellen kann, ist mit einer Performance Elite Gabel mit Grip2 Kartusche bestens versorgt. Wer jedoch selten an den Einstellungen der Gabel etwas verändert und sich nicht mit HSC, LSC, HSR, LSR und noch mehr sonderbaren Begriffen auseinandersetzen möchte, ist mit einer Performance Gabel mit Grip Kartusche bestens bedient. Diese Kartusche ist simpel gehalten und liefert dennoch ein sehr gutes Ansprechverhalten mit einem überschaubaren Einstellungsbereich.
Hier noch eine Übersicht mit den jeweiligen Standrohrdurchmessern und dem Einsatzgebiet. Wenn ihr über diese Links eine Federgabel kauft, unterstützt ihr dadurch diese Website und es fallen für euch keine extra Kosten an.
Für XC und Marathon Bikes
32 und 34 in der Stepcast Variante
Für Trailbikes
Für Enduro und E-Bikes
Für Downhillbikes
40 und 49